20 Jänner 2006

Erwartungen

Gestern war ich bei einer Klientin, die wirklich momentan "um´s Leben kämpft"!
Sie ist willig und hört zu, versucht umzusetzen....
Doch ich habe wieder einmal gesehen, wie wichtig es ist den Kranken in seinem Umfeld zu erleben. Hier haben wir dann bemerkt, warum sie sich so schwer tut. Sie ist in einer ständigen Erwartungshaltung. Die Tochter tut nicht was sie erwartet, der Mann tut es auch nicht usw....
Warum erwartet sie soviel?
Weil sie ständig das tut oder besser getan hat, was andere von ihr erwarteten. Die Umwelt setzt ihr den Spiegel vor und zeigt ihr "Wir leben unser Leben, wir lassen uns nicht leben, sonder wir bestimmen wie wir leben!"
Sie hat sich jahrelang "leben lassen". Ich glaube, das ist die Aufgabe für sie. Zu begreifen, dass sie für sich selbst verantwortlich ist, dass sie überlegen muss, was gefällt mir in meinem Leben, und was lasse ich mir "aufdrücken" und was nicht.
Ihre Erwartungen, die sie in andere setzt, sind eigentlich die Erwartung an sich selbst. Ja, den anderen zu genügen, ja nichts falsch zu machen.
Sie muss sich selbst genügen, dann genügt auch die Umwelt.
Geht es nicht uns allen so? Zumindest in einigen Bereichen?

Keine Kommentare: